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Saturday, September 12, 2020

Tierseuche in Brandenburg: China verhängt Importverbot für deutsches Schweinefleisch - rbb24

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Am Donnerstag wurde im Landkreis Spree-Neiße der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest in Deutschland besätigt. Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits jetzt massiv. China hat ein Importverbot verhängt, die Erzeugerpreise sind eingebrochen.

Nach dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland hat China ein Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. Das berichtete die chinesische Zollverwaltung am Samstag. China ist nicht nur der größte Konsument von Schweinefleisch, sondern auch der wichtigste Abnehmer für deutsche Schweinefleischproduzenten außerhalb der Europäischen Union.

Das Bundesagrarministerium möchte sich allerdings dafür einsetzen, dass Handelsmöglichkeiten fortbestehen. Man bleibe mit der chinesischen Regierung weiterhin im Gespräch, um eine Regionalisierungs-Vereinbarung zu erreichen, sagte eine Sprecherin am Samstag in Berlin. Dies zielt darauf, Einfuhrstopps für Lieferungen aus Deutschland wegen nur auf Betriebe aus betroffenen deutschen Regionen zu beschränken. So ist es auch innerhalb der EU geregelt.

Am Freitag war der Preis für Schweinefleisch in Deutschland bereits massiv eingebrochen. laut der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) bekommen die Fleischindustriellen pro Kilogramm 1,27 Euro, ein Einbruch um 14 Prozent. Vor der Bestätigung des ersten Schweinepest-Falls in Deutschland hatte der Preis noch bei etwa 1,47 Euro pro Kilo gelegen.

China wurde in der Vergangenheit immer wieder selbst wegen seines Umgangs mit der Tierseuche kritisiert. So warnte das US-Agrarministerium bereits im Sommer 2018, dass chinesische Behörden nicht alle Fälle der Krankheit melden würden und so das wahre Ausmaß der Verbreitung vertuscht würde [reuters.com].

Wenige Monate darauf wurde deutlich, dass China einen massiven Ausbruch erlebt. Strenge Maßnahmen zur Eindämmung waren die Folge. Allein 2019 verendeten in China weit mehr als 100 Millionen Tiere oder mussten notgeschlachtet werden.

Mit dem Importverbot bestätigt sich eine der größten Sorgen der Schweinehalter und der Fleischwirtschaft. Ein Wegbrechen des chinesischen Marktes "würde uns sehr, sehr stark treffen", hatte Bauernpräsident Joachim Rukwied am Freitag im ZDF gesagt. Das Bundesagrarministerium spricht nach eigenen früheren Angaben mit mehreren Nicht-EU-Staaten über weitere Handelsmöglichkeiten. Ziel ist, Exportstopps wegen der Tierseuche nur auf Schweinehalter aus betroffenen deutschen Regionen zu begrenzen.

Der Fundort des toten infizierten Wildschweins in Brandenburg wird derzeit eingezäunt. In einer Kernzone von drei Kilometern rund um den Fundort wird seit Freitag ein mobiler Elektrozaun mit einer Länge von zwölf Kilometern errichtet. Der Zaunaufbau sollte noch am Samstag abgeschlossen sein, wie die betroffenen Landkreise Spree-Neiße und Oder-Spree mitteilten.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Samstag nahe dem Fundort des infizierten Kadavers in der Gemeinde Schenkendöbern: "Bei den Maßnahmen, die wir ergreifen, stehen wir in der Verantwortung für ganz Brandenburg, wir stehen in der Verantwortung für ganz Deutschland." Es gehe jetzt darum, dass durch den Zaun keine Wildschweine aus der Kernzone in einem Radius von drei Kilometern herauskommen, möglicherweise andere Tiere infizieren und die Krankheit auf andere Regionen übertragen.

Seit einigen Jahren tritt die Viruserkrankung in Osteuropa auf. Mehrfach mussten Mastbetriebe ihre gesamten Schweinebestände töten, nachdem die Krankheit in Ställen festgestellt worden war. Die Afrikanische Schweinepest ist nicht ganz so leicht übertragbar wie das mit ihr verwandte Virus der Europäischen Schweinepest - allerdings verläuft die nun erstmals in Deutschland aufgetretene Variante in etwa neun von zehn Fällen tödlich.

Sendung: Inforadio, 12.09.2020, 14 Uhr




September 12, 2020 at 07:48AM
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